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Ich will gar nicht etwas Besseres raten. Doch dort drinnen spürt sich keine Hoffnung auf eine Lösung, eher auf eine Verschiebung und Verzerrung einer solchen.

Ein Narr, der glaubt, daß diese Menschen dann draußen eine solche Lösung allein finden. Wer nicht wiederkommt, hat doch eher Glück gehabt, daß er irgendwie in eine Erträglichkeit rutschte.

Bei meiner Arbeit war ich nach den anfänglichen Gesprächen in den Zellen. Der “eigene” Lebensraum war soweit der aussagekräftigste Punkt im Verhältnis zu den Gesprächen.

Notdürftige Einrichtungen eines wirkungsvollen nicht im Raum verhafteten Seins.

Alle zur Verfügung stehenden, zu erreichenden Ablenkungsmanöver angesammelt.
Thronender Favorit: der Fernseher. Zufluchtsscheibe
in eine nicht zerkratzte Existenz.

Gegenpol zur Einschränkung. In diesem Gebilde ist der von außen Kommende, also in diesem Falle ich, ein Potential und Ventil, und ohne es überzubewerten, war dies auch mein hauptsächliches Gefühl
zusammen mit der Langweiligkeit des nüchternen Gefangenseins dieser Menschen.

Sie wollten reden, sich erklären denen, die ihre Geschichte nicht schon zehnmal gehört hatten und sie wollten die Eintönigkeit durchlüften.

Die Bereitwilligkeit dazu trägt schon ein immenses Potential in sich, daß den anderen, die nicht wollten, schon ein Stück Hoffnung
für das wieder Draußen von vornherein abkürzt.
Die Aufnahmen haben sie dann aus diesem Radius heraus angeregt. Ich würde sagen, diese sind in sich billig, wie eben die Umstände.


Marcus M. Käubler
Fotograf / Künstler
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