Claudia Bogedain
Arbeiten und auseinandersetzten mit Lehm (Ofenbau) und Ton – es entsteht Erinnerung an das wunderbare Gefühl aus der Kindheit, zu matschen, zu formen aus einem Stück, aufzubauen und zu de-formieren, Veränderung entsteht, solang sich die Hände mit dem Ton beschäftigen.

Begonnen haben wir mit dem Ofenbau, das Vermischen von Lehm und Sand, grobe Masse wurde geknetet und getreten. Die Hände erfuhren Kälte, wurden rissig. Die Füße hatten Spaß beim Stampfen und färbten sich rot. Beim Formen des Ofens benötigte man die Kraft des Körpers: Lehm anwerfen, drücken, streichen und glattklopfen – eine wunderbare Arbeit!




Die bei diesem Workshop anzuwendende Bänder- und Ritztechnik als gestalterisches Element, assoziierte ich sofort mit Stoffmustern und -strukturen und landete bei „Beklei-dungsteilen“ aus Ton. Ich wollte das, was ich sonst aus weichem, fließenden Material schaffe, in diese neue Technik übersetzen.

So modellierte ich Korsagen aus einem Stück, fand es spannend, diesen Gegensatz zum textilen Zerschneiden und wieder zusammennähen, zu erleben. Die fertig getrockneten Stücke erinnern mich an Lederkorsagen.

Es war etwas besonderes, gleichzeitig das Stoffmuster und die Form zu erschaffen, ein Prozeß der sonst nicht unbedingt in einer Hand liegt.
Biografie
Textildesignerin/Chemnitz

1959 geboren in Zwickau

1976-78 Lehre als Textilzeichnerin

1978-81 Studium an der Fachschule für Angewandte Kunst,
Schneeberg, Fachrichtung Textilgestaltung/Modedesign, Diplom

1984-85 Mitarbeiterin Sortimentsgestaltung im Kombinat Baumwolle, K.-M.-Stadt

1991 Weiterbildung zur Computergrafikerin

1991-94 Grafikerin bei der Druckerei Engelmann, Limbach-Oberfrohna

1994 Projektmitarbeiterin im Kraftwerk e.V., Chemnitz

1995-96 Weiterbildung zur Publik Relation Referentin

1996-00 Grafikerin, Büroleiterin der Marketingagentur Reichel, Chemnitz

2001 Projektmitarbeiterin „Hand-Werk-Kunst“ des VBFF, Chemnitz