Harald Goldhahn · Marktleuthen

Annie Sauerwein

Harald Goldhahn, Bahnhofstraße 632,
95165 Marktleuthen,
Tel: 09285/55 69, Fax: 09285/65 06
Web: www.ed-coq-au-vin-rec.de
e-mail: goldhahn-sauerwein@ed-coq-au-vin-rec.de
Train Blues
(Performance, Installation, Musik)

Eine "grenzüberschreitende" Symbiose zwischen den Bereichen Kunst und einer Art WeltMusik.
Im Bereich Kunst/Installation soll auf jeweils einem Bahnhof, sowohl auf tschechischer, als auch auf deutscher Seite des Erzgebirges je eine Fahne mittels Lineoldruck vor Ort gefertigt werden. Bei "Hissung" derselben werden auf den beiden Bahnhöfen ebenfalls jeweils einen ganzen Tag lang die Reisenden mit einer Art "Empfangskomitee" mittels akustischer Live-Musik und dem Ausrollen eines symbolischen roten Teppiches (etwa das bearbeitete Linoleum) begrüßt.
In den Maßen entsprechen die Fahnen jenen der Bahngleise. Inhaltlich wird auf die gemeinsame, wechselhafte Geschichte der europäischen Kulturregion Bezug genommen.
Der Bereich Musik kann auch in den fahrenden Zügen dargeboten werden. Stilistisch handelt es sich um ursprünglichen, akustischen Blues. Dieser Stil ist musikalisch und inhaltlich sehr nahe mit Zügen verbunden. Von Vorteil ist die Möglichkeit , auf rein akustischen Instrumenten wie Resonatorgitarren, Mundharmonikas und Waschbrettern zu musizieren.
Harad Goldhahn

Geboren 1955 in Schöneck/Vogtland
1982-84 Fachoberschule für Gestaltung in Nürnberg
1984-89 Hochschule für Gestaltung in Offenbach
seit 1990 Freiberufliche Tätigkeit
Gemeinschaftsarbeit mit Annie Sauerwein

Annie Sauerwein

Geboren 1964 in Schotten
Musikerin
Seit 8 Jahren Partnerin und Mitarbeiterin von Harald Goldhahn
Mit krankheitsbedingter Verzögerung erfolgte unser Einstieg in die "Grenzfahrt 21" erst Samstag, den 23. 9. beim Bahnhofsfest in Johanngeorgenstadt. Der Wartesaal wurde zu Bühne und Zuhörerauditorium umfunktioniert und es gab drei Stunden lang weißen akustischen "Train-Blues".

Intermezzo:
Die Intonierung eines DDR-Punk-Songs im Trio mit
dem "Kontrolleur" Bernd A Lawrenz. Am Sonntag wurde das Schlagwerk und die Metallgitarren direkt am Bahnsteig 1 plaziert, wo die Teilnehmer der Sonntagsfahrt musikalisch mit anschließendem Ausrollen des "roten Teppichs" begrüßt wurden.

 
Die Fußabdrücke der Passanten auf dem beschichteten Fahnenstoff wurden noch am 24. 9.
in das erste Grenzfahrtmotiv integriert. Als Arbeitsmaterialien stand neben dem Malgrund Lackfarbe in den Grundfarben für den Außenbereich zur Verfügung. Diese Umdisponierung des ursprünglichen Konzeptes erwies sich als Glücksfall. Eine zweite korrespondierende, feminine Fahne zum ersten "Grenzgänger"- Motiv konnte am Montag in Angriff genommen und am Dienstag, den 26. 9. fertiggestellt werden. Die Hängung, noch am gleichen Tag an der Bahnsteigseite des Johanngeorgenstädter Bahnhofs mußte ohne "Haken und Ösen" vor sich gehen. Durch Trauben von "Grenzgängern" mit prall gefüllten Tüten Fußmarsch zur Ortsbesichtigung der zweiten Arbeitsstätte auf der "anderen Seite", dem kleinen Bahnhof Potucky. Auf die langgestreckte, gedruckte Architektur der Haltestelle eingehend, wurden vier Fahnendrucke mittels Holzschnitt vorbereitet, die am darauffolgenden Mittwoch gedruckt und durch einen fünften, kleineren Bildstreifen ergänzt wurden.
Die Bildinhalte der beiden kreisförmigen und rechteckigen Druckstöcke wurden von der Grenzsituation inspiriert – dem krassen Kontrast zweier Seiten und dem Rad, das Bewegung symbolisiert, welche an unterbrochenem Gleis abrupt zum Stillstand kommt. Der Donnerstag stand wieder im Zeichen des musikalischen "Train Blues". Auf die Fahrt von Hartenstein nach Karlovy Vary folgte die spontane, musikalische Untermalung einer Darbietung des Artistenduos "Raduga" in der Karlsbader Bahnhofshalle. Am Freitag und Samstag Abbau der Installationen. Alles in allem begleitete unsere Arbeit eine gedankliche Reise in die Vergangenheit an beider Wurzeln, von der wir durch die uns umgebende Realität immer wieder in die Gegenwart zurückgeholt wurden, um schließlich über die Zukunft zu reflektieren.