Grenzbeobachtung und visuelle Grenze
Bei einer Zugfahrt ist gerade die wechselnde Landschaft für das Auge von Interesse. Es kann aber zu einer Überbelastung der Augen führen bzw. durch Monotonie ermüden. Mein Projekt soll den Zugfahrenden aus der Monotonie herausreißen, indem gerade er nicht mehr beobachtet und Eindrücke als aktiver Fahrgast sammelt, sondern zusätzlich in eine passive Lage gebracht wird, indem er durch mein "Auge" beobachtet wird. Sein Auge erfährt einen für eine Zugfahrt völlig untypischen Eindruck und fordert zum Nachdenken über diese Beobachtung im speziellen, üblichen und allgemeinen heraus. Das Projekt soll gerade nicht "durchschaut" werden, sondern durch seine "Andersartigkeit" irritieren. Der Bezug zur "Grenzfahrt 21" ergibt sich aus verschiedenen in meine Beoachtung integrierten Objekten, die aus den unterschiedlichsten Städten stammen und eine Beziehung zur Zugfahrt haben: Zwickau, Marienkirche, Heiliges Grab Wächter, Stadtsiegel Johanngeorgenstadt, Hirschensprung Karlsbad. Es geht dabei nicht um ein Wiedererkennen, sondern auch um das Spannen eines Bogens, der durch die Fahrtbeobachtungen entsteht und somit an sich getrenntes, abgegrenztes verbindet.
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Biografie
Cricia Doz wurde in Argentinien geboren, wuchs dort auf und begann ein Studium der Philosophie, Politik und Kunstgeschichte. Dieses setzte sie später in Grenoble und Berlin fort. Seit 1970 Beschäftigung mit Malerei und Zeichnung, seit 1990 Installationen mit Projekten bei Prof. J. Rebec, Prof. Dorothee von Windheim, Rob de Vry und Marylin Willis. Zahlreiche Ausstellungen ihrer Werke fanden im In- und Ausland statt.
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