Will Brands · Mühlheim

Will Brands, Muhrenkamp 111,
45468 Mühlheim,
Tel: 0208/36 04 88
Das mobile Gastmahl oder Gastmahl am Wege

Ein Ort der Kommunikation – ein Hort der "Imagination".
Zu allen Zeiten und in jedem Kulturkreis wurden Unterstände errichtet und verwandt.
Unterstände sind archaische Gebäude: Urhütten schlechthin – zeitlos und dennoch allgegenwärtig.
Meine Unterstände sind artifizielle Gehäuse (mit oder ohne Aktion), die ihrer ambivalenten Eigenschaft entsprechend, neue Zusammenhänge hervorbringen, die es zu entdecken gilt.

Für die Aktion "Mobiles Gastmahl" trete ich aus dem Unterstand heraus und begebe mich mit dem transportablen Gastmahl auf die Reise. Im Zug oder auf den Bahnhöfen der Grenzregion Erzgebirge/Tschechien richte ich an jeweils 10 Tagen das "Mobile Gastmahl" aus. Symposien = Gastmahl mit geistreichen Gesprächen (vgl. Platons gleichnamiges Buch). Es soll auch etwas von dem philosophischen Ursprung des Begriffes "Gastmahl" mitschwingen. Daneben wird auch das archaische Moment, das ein Gastmahl bestimmt, hervorgehoben und die Menschen der Grenzregion als "Gastmahl am Wege" erreichen.
Biografie

1945 geboren in Mühlheim an der Ruhr
1959–62 Retuscheurlehre bei Giradet in Essen
1963-66 Wohnsitz in Berlin, Aufenthalt in Stockholm
1973 Förderpreis zum Ruhrpreis der Stadt Mühlheim an der Ruhr
1978 Projekt "die vier Elemente" in Xanten, Duisburg und Mühlheim an der Ruhr
1980-82 Projekt "Die Elemente im Revier" in Essen, Mühlheim, Gelsenkirchen und Marl
1983 Abschluss des Projektes "die vier Elemente" und Zusammenführung der Fragmente im Städt. Museum Mühlheim an der Ruhr
1988 Mitarbeit an der Ökokathedrale Grüne-Mitte-Oberhausen, angeregt durch Louis Roy
1990 Studienaufenthalt in Moskau, Petersburg und Kasachstan, Austauschprogramm des sowjetischen Künstlerbundes mit der Stadt Duisburg
1991 Wohnsitz in Farverburg, Ostholstein, Landschaftsgestaltung und Naturbetrachtung mit Christa Brands
1995 "Lesestein" Ostholstein-Museum-Eutin, gefördert vom Kulturministerium des Landes Schleswig-Holstein
 
Für die Aktion "Mobiles Gastmahl" begab ich mich mit dem transportablen Unterstand (ausgestattet mit Brot, Salz und Wein) entlang der Bahnlinie Zwickau – Karlovy Vary auf die Reise und richtete an markanten Punkten das "Gastmahl am Wege" aus. Besonders in Hartenstein, Johanngeorgenstadt und in Karlsbad nahmen die Menschen regen Anteil an meinem Gastmahl; wobei etwas von dem Ursprung eines "Gastmahles" spürbar wurde, das von dem Begriff: "Symposion = Gastmahl mit geistreichen Gesprächen" abgeleitet werden konnte. Das Reichen von Brot und Salz – ein seit Menschen-gedenken tief in den Völkern verankerten archa-ischen Brauch – bildete den Rahmen für die Dar-bietung in der Grenzregion Erzgebirge/ Tschechien.
Alle Beteiligten, die sich auf meine Aktion einließen, erfuhren beim "Gastmahl am Wege" den Ort, in dem die Gemeinschaft die Identität des Einzelnen mit der Gruppe definiert, und dies beim Weine lebhaft bekräftigt.