Astrid Bärndal · Hamburg

Astrid Bärndal, Rothestraße 23, 22765 Hamburg, Tel: 040/39 90 66 63, Fax: 040/39 90 87 23
Silber

Ein Land-Art-Projekt mit Blattsilber und seiner Veränderung und Oxidation
Die Route der Grenzfahrt von Bahnhof Hartenstein nach Karlsbad führt quer durch das Erzgebirge. Das Erzgebirge hat seinen Namen laut Lexikon aufgrund der dort gefundenen und abgebauten Erze. Das Silbererz wurde nach 1100 gefunden und lange Zeit abgebaut. In der Verbindung Erzgebirge mit Karlsbad hat das Silber für mich die stärkste assoziative Verbindung zum Wasser. Ich wähle von allen Metallen, die je im Erzgebirge abgebaut wurden das Silber in Form von Blattsilber für meine Kunstaktion. Mit den Silberquadraten möchte ich das früher unterirdisch Vorhandene sichtbar machen und in das Alltagsbewußtsein integrieren. Es sollen ca. 300 Stück Blattsilber entlang der ganzen Bahnstrecke verteilt werden. Am Anfang eines jeden Bahnhofs soll ein Schild aus Holz stehen, daß mit Blattsilber versehen ist. Am Grenzübergang sollen Blattsilber an markanten Stellen angebracht werden. Das Silber wird sich durch die Witterung verändern, oxidieren. Die Farbschattierungen der Oxidation sind je nach Situation sehr unterschiedlich.
Biografie

1963 geboren in Stockholm
seit 1971 wohnhaft in Deutschland
1984-87 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
1987-91 Hochschule für Bildende Kunst Hamburg
1991 Abschluss als Diplom Industrial-Designerin, master of fine Arts
seit 1991 als freischaffende Künstlerin in Hamburg tätig
1993 Auszeichnung "voor Wandkleedotwerp" der Stadt Oudenaarde, Belgien
1997 Projektförderung der Erdwin Amsinck-Stiftung, Hamburg
1997 Grand Prix, Internationale Triennale, Tallinn, Estland
1999 "Venedig-Biennale-Reisestipendium, geheime Sponsoren, Hamburg
Im Laufe der zehn Tage wurden an verschiedenen Haltestellen Schilder mit Blattsilberauflage angebracht, beginnend mit der Haltestelle SILBERSTRASSE.
Aus fahrplantechnischen Gründen konnten nicht alle Haltestellen (vor allem die auf der tschechischen Seite) für den gesamten Zeitraum mit einem oder zwei Schildern bestückt werden. Sie wurden zum Teil nur temporär installiert.
In Tschechien wurden nur vier Haltestellen in der Projektzeit mit je einem Schild versehen: Potucky, Nove Hamry, Nova Role und Karlovy Vary. An den anderen Haltestellen wurden die Schilder im Zug vorbeigefahren und von dort aus dokumentiert.
Im übertragenen Sinne befand sich an jeder Haltestelle für je einen unterschiedlich begrenzten Zeitraum ein Schild mit dem Silber.
Der Zeitraum des Projektes war zu kurz, um eine Oxidation des Silbers auszulösen.
An sieben Haltestellen wurde am Ende des Projektes je ein paar Blattsilberquadrate direkt und bleibend aufgebracht. Die Haltestellen sind Silberstraße, Wilkau-Haßlau, Hartenstein, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, Potucky, Karlovy Vary.
An diesen Stellen kann sich die Oxidation, hoffentlich ungestört, entwickeln.